Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, ja ewig währt seine Güte.
Psalm 136,1
Im Psalm 136 wird uns die Güte des Herrn so richtig vor Augen gemalt. Angefangen von der Schöpfung über die Geschichte Israels bis hin zum Brot, mit dem wir versorgt werden, wird die Güte des Herrn gelobt. Jede zweite Zeile dieses Psalms lautet: „denn ewig währt seine Güte“. Es ist gut, diesen Dank für die Güte Gottes immer mehr ins Leben zu integrieren.
In diesem Monat feiern wir das Erntedankfest. Wenn man der langen Geschichte dieses Festes nachgeht, stellt man fest, dass der Dank und die Wertschätzung für die Ernte schon eine sehr lange Tradition hat – auch in nichtchristlichen Gesellschaften. In der jüdischen Tradition wurde schon bei Mose das Laubhüttenfest mit 7-tägiger Dankfeier für die Ernte eingerichtet.
Es ist eine gute Tradition, die wir mit dem Erntedankfest bis heute in unseren Gemeinden praktizieren und damit in besonderer Weise zum Ausdruck bringen, dass es – erst recht im Blick auf andere Länder – nicht selbstverständlich und nicht unser Verdienst ist, wenn wir mit Nahrung und dem alltäglichen Bedarf versorgt sind.
Wenn ich über die Felder und Wiesen gehe, das Obst an den Bäumen hängen oder die reifen Getreidefelder sehe, erfüllt mich das mit großer Dankbarkeit und mit Staunen über das Wunder, dass aus den über den Winter kahl gewordenen Ästen jedes Jahr schöne Blätter sprießen und die entsprechenden Früchte daran wachsen oder dass aus den winzig kleinen Samenkörnern Getreide, Gemüse, wunderschöne Blumen und vieles andere entsteht. Niemand von uns könnte ein solches Wunder vollbringen und es ist gut, sich immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass es auch ganz anders sein kann. Einen kleinen Vorgeschmack darauf haben wir in diesem Jahr mitbekommen, wenn das Wetter nicht mitspielte und durch zu viel Nässe oder Hagel manches zerstört wurde. Trotzdem sind wir versorgt und erleben Gottes Fürsorge. Der Dank dafür gehört unserem Gott, dem Herrn der Schöpfung, der das Wachstum schenkt.
Unabhängig von der Ernte aus der Natur dürfen wir auch dankbar sein für geistliche Früchte, die wachsen und reifen. Predigten zur Frucht des Geistes haben wir in der letzten Zeit gehört und wir wünschen uns als Gemeinde sehr, dass diese Frucht wachsen und zur Reife kommen kann.
Das Erntedankfest soll nicht nur eine Tradition sein mit den entsprechend schön dekorierten Erntedankgaben, sondern ist eine gute Gelegenheit, für das tägliche Brot, aber auch für das Brot des Lebens zu danken, verbunden mit der Bitte aus dem Vaterunser: „Unser tägliches Brot gib uns heute“.
Mir und uns allen wünsche ich, dass uns die Worte aus obigem Psalm 136 immer mehr dazu anspornen, dem Herrn zu danken für seine Versorgung und seine Güte in allen Bereichen unseres Lebens.
Herzliche Grüße
Heinz Mast