Geschichte
Wie alles begann
Ursprung
Die Royal Rangers sind auf eine Initiative der Assemblies of God in Amerika entstanden. Die Assemblies of God ist mit über 64 Millionen Mitgliedern die größte pfingstlerische Denomination weltweit. Mit dem Wunsch eine Jugendarbeit für Jungen zu starten, die lebhaft, begeisternd und auf die Bedürfnisse der Jungen zugeschnitten ist und gleichzeitig biblische Werte vermittelt, wurde die Arbeit der Royal Rangers 1962 unter Leitung von John Henry Barnes (Johnnie) begonnen.
Johnnie Barnes war bis dahin Jugendpastor in Texas. Mit der Einladung zur Assemblies-of-God-Zentrale zog er mit seiner Familie 1961 nach Springfield. Dort entwickelte er das Programm der Royal Rangers, entwarf das Emblem und die Kluft (Fahrtenhemd) als wichtiges Merkmal der Einheit.
Im September 1962 wurde die Arbeit offiziell gestartet, zunächst mit den beiden Altersgruppen „Pioneers“ (9–11-Jährige) und „Trailblazers“ (12–14-Jährige). Johnnie Barnes wurde als erster Nationalleiter eingesetzt. Das Programm wurde mit großer Begeisterung von den Jungen aufgenommen. Bereits 1966 konnte die Arbeit auch in Australien begonnen werden. Viele weitere Länder folgten.
John Henry Barnes
Beginn in Deutschland
Nachdem die Royal Rangers sich in den USA und international immer weiter verbreiteten, wurden sie durch die Initiative des amerikanischen Pastors Paul Williscroft nach Deutschland gebracht. Er lud 1979 Johnnie Barnes nach Deutschland ein, um die Royal Rangers-Arbeit auf der Pastorenkonferenz des BFPs (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) vorzustellen.
Der Jugendpastor Hans Reimann begann daraufhin 1980 eine Projektgruppe der Royal Rangers in der Freien Christengemeinde Bremen, um die Arbeit kennenzulernen und auszuprobieren. Neben Jungengruppen entstand kurz darauf auch eine Mädchengruppe. Erster Bundesleiter wurde 1981 Pastor Richard Breite aus Bremen. So konnte dann die Royal Rangers-Arbeit offiziell vom 17.–20. September 1981 mit dem ersten „Trainingslager für Leiter“ (dem NTC) beginnen. Mit bei dieser Gruppe waren neun Schweizer, die zu den Gründern der Royal Rangers-Arbeit in der Schweiz wurden.
Schon im Mai 1982 wurde in der Lüneburger Heide bei Schneverdingen das erste Pfingstcamp mit insgesamt 100 Teilnehmern durchgeführt. Auf dem „Jugendforum“ des BFPs in Hameln wurde vom 16.–20. Mai 1986 das erste „Bundescamp“ für Rangers ab dem 12. Lebensjahr durchgeführt. Von den etwa 12 teilnehmenden Stammposten waren rund 120 Rangers gekommen. Die Arbeit wuchs so schnell, dass bereits 1989 Deutschland in zwei Distrikte aufgeteilt wurde und 1993 konnte die Stammpostennummer 100 an Berlin 1 vergeben werden. Im Mai 1995, vor dem Eurocamp in Dänemark wurde Gerd Ersfeld aus Moers neuer Bundesleiter. Es folgten vier weitere Bundescamps: 1997 mit 3.800, 2005 mit 10.300 und 2014 mit unglaublichen 14.839 Teilnehmern. Die Teilnehmeranzahl wurde beim letzten Bundescamp 2022 mit 16.420 Royal Rangers sogar nochmals übertroffen. Aktueller Bundesleiter ist seit März 2008 Peter Lehmann. Inzwischen gibt es über 420 aktive Stammposten mit knapp 22.000 Pfadfindern.
Unsere Stammesgeschichte
Eine benachbarte Gemeinde, die Christliche Gemeinde Reutlingen (CGR), hatte 1993 einen Royal Ranger Stammposten in Reutlingen begonnen, dem die Nummer 108 zugeteilt wurde. Das spannende Programm hatte sich unter den Schulkameraden (vor allem der Freien Evangelischen Schule Reutlingen, FES) schnell herumgesprochen, sodass sich auch 10-15 Kids aus dem Christlichen Zentrum Reutlingen (CZR, damals noch „Volkmissionsgemeinde Reutlingen“) diesem Stamm anschloss. Das rasante Wachstum konnten die Mitarbeiter des Stammes 108 trotz riesigem Einsatz nicht bewältigen. Von der Gemeindeleitung des CZR wurde daher beschlossen, einen eigenen Stammposten zu beginnen.
Am 06. Oktober 1995 hielten René Barth als Stammleiter und Hermann Ivanowski als Stammwart den ersten Stammtreff. 11 Kids schnupperten die Rangerluft in den Jugendräumen des CZR. René Barth versinnbildlichte anhand einer Sonnenblume das erhoffte Stammeswachstum. Im November waren die Banner des Starterteams „Seehunde“ und des Kundschafterteams „Black Wolves“ fertig. Im Frühjahr 1996 konnten die inzwischen 17 Rangers endlich ihre eigene Stammnummer an die Kluft nähen. Was für ein stolzer Moment für uns alle. Hurra – wir sind „168“.
Aufgrund stetigen Ansteigens der Teilnehmerzahlen und den damit wachsenden Aufgaben wurde im Jahr 2010 beschlossen, den Stamm 168 zu einem Hauptstamm umzuwandeln und in Unterstämme mit eigenen Stammleitern zu unterteilen. Anfangs waren dies ein Starter- und Kundschafterstamm bzw. ein Pfadfinder- und Pfadrangerstamm. Durch weiteres Wachstum setzt sich der Hauptstamm 168 mittlerweile aus vier Unterstämmen zusammen: Ein Forscherstamm (ehemals Starterstamm) und jeweils ein Kundschafter-, Pfadfinder- und Pfadrangerstamm. Dennoch arbeiten die Stammleitungen der Unterstämme in einem engen Leitungsteam zusammen und treffen die meisten Entscheidungen nach wie vor gemeinsam.
Im Jahr 2021 feierten wir unser 25-jähriges Jubiläum mit einem großen Open Air-Gottesdienst in der Seestraße, zu dem alle ehemaligen (Haupt-)Stammleiter sowie die Regionalleitung eingeladen waren. Von Regionalleiter Eberhard Beulich wurden wir mit den Worten beglückwünscht: „Ihr seid nicht nur ein kurz aufloderndes Schnellfeuer – nach 25 Jahren Mitarbeiterschaft von verschiedenen Leuten, die ihre Zeit und ihr Geld in Kinder investiert haben, seid ihr ein solider Stamm.“